Historischer Überblick: Hamburg – DRK Landesverband Hamburg

Ein Eindruck aus 150 Jahren Geschichte des Roten Kreuzes in Hamburg: Von den Anfängen 1864 bis heute bietet diese Zeitleiste anhand von Beispielen einen Überblick über das Hamburger Rote Kreuz im Vergleich zur historischen Entwicklung der Hansestadt Hamburg. Hier finden Sie die Zeitleiste auch zum Download als PDF. 

Stadt HamburgDRK Landesverband Hamburg
1864 Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges am 01. Februar 1864. Einen Tag später wird das "Komitee zur Pflege von Verwundeten und Kranken" gegründet.Aus dem Komitee entsteht der "Verein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger".
1867 Hamburg wird Mitglied im Deutschen Bund.                                                                                                                                  
1868 Gründung des "VaterländischenFrauen-Hilfs-Vereins zu Hamburg"
1869 Gründung des "Vaterländischen Frauenvereins zu Altona" und des "Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger für die Stadt und den Kreis Altona". (Vorgängervereine des DRK Kreisverbandes Altona und Mitte)
1871 Gründung des Deutschen Kaiserreichs
1874 Einweihung der Kirche St. Nikolai - das mit 147,3 Metern höchste Gebäude der Welt.
1876 Gründung der "Freiwilligen Sanitätskolonne Wandsbek". (Vorgängerverein des DRK Kreisverbandes Wandsbek)
1881-1884 Bau der Speicherstadt1884 Gründung der "Hamburger Colonne vom Rothen Kreuz". (Vorgägerverein des DRK Kreisverbandes Eimsbüttel)
1886 Gründung der "Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege vom Roten Kreuz". (Vorgängerverein des DRK Kreisverbandes Altona und Mitte)
1887 Gründung der "Altona-Ottenser Colonne des Rothen Kreuzes".
1888 Zollanschluss an das Deutsche Reich1888 "Altonaer Räderbahre" wird für den Krankentransport entwickelt
1889 Erster Auslandseinsatz von Hamburger Rotkreuzlern in Deutsch-Ostafrika.Gründung des "Väterländischen Frauenvereins Harburg a. d. Elbe". (Vorgängerverein des DRK Kreisverbandes Harburg)
1892 Cholera-Epidemi: Über 8.600 Menschen sterben1892 Cholera-Epidemi: Rotkreuzler helfen unter anderem im Krankentransport und im PflegedienstGründung der "Colonne des Roten Kreuzes für Barmbek, Uhlenhorst und Umgebung". (Vorgängerverein des DRK Kreisverbandes Hamburg-Nord)
1895 Anlässlich der Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals durch Kaiser Wilhelm II. wird das Staatsoberhaupt im noch im Bau befindlichen Hamburger Rathaus empfangen.                                                                         
1896 Gründung der "Abteilung Bergedorf der Hamburger Kolonne". (Vorgängerverein des DRK Kreisverbandes Bergedorf
1897 Streik von 17.000 Hafenarbeitern – einer der bis dahin größten Arbeitskämpfe im Deutschen Reich.
1899 Auslandseinsatz im südafrikanischen Burenkrieg. Umbenennung des „Vereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“ in „Hamburgischer Landesverein vom Roten Kreuz“.
1904 Auslandseinsatz bei der Brandkatastrophe in Aalesund, Norwegen.
1906 Brand der Hauptkirche St. Michaelis.1906 Brand der Hauptkirche St. Michaelis: Rotkreuz-Kolonnenmitglieder evakuieren die umliegenden Häuser und bringen Anwohner in Sicherheit. Sie leisten auch medizinisch Erste Hilfe.
1908 Gründung des „Hamburgischen Kolonialinstituts“ – Vorläufer der Universität Hamburg.
1910 Hamburgs Bevölkerung übersteigt die Millionengrenze.
1912 Hamburg hat den drittgrößten Hafen der Welt, nach London und New York
1914-1918 Erster Weltkrieg1914-1918 Im Ersten Weltkrieg sind Hamburger Rotkreuzler unter anderem in Lazaretten, bei der Truppenversorgung am Bahnhof und dem Sanitätsdienst in der Innenstadt im Einsatz. Zudem forschen sie über das Schicksal von Vermissten und begründen damit die Anfänge des Suchdienstes.
1917 Der „Vaterländische Frauen-Hülfs-Verein“ gründet am Heußweg eine Warteschule für die Betreuung von Kindern.
1919 Erstes demokratisch gewähltes Parlament in Hamburg.Gründung der Universität Hamburg.1919 Übernahme der Fürsorge von Flüchtlingen aus Elsass-Lothringen.
1923 Hyperinflation in Hamburg
1925 Gründung des Jugendrotkreuzes
1933  Sieg der NSDAP: Adolf Hitler wird Reichskanzler.1933 Beginnende Gleichschaltung des DRK mit dem NS-Regime.
1935 Boxlegende Max Schmeling gewinnt gegen den Amerikaner Steve Hamas in Hamburg. Dieser Sieg ermöglicht es Schmeling, in Amerika gegen Joe Louis anzutreten. 
1937 Groß-Hamburg-Gesetz: Angliederung von 30 Gemeinden, darunter Altona, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek1937 Zu den bestehenden Vereinen kommen die Kreis-Männervereine Altona, Harburg-Wilhelmsburg, Wandsbek und die Kolonne Bergedorf hinzu. Die Kolonnen Cuxhaven und der Zug Geesthacht werden abgegeben.Gesetz über das Deutsche Rote Kreuz: Die bestehenden Vereinsstrukturen werden aufgelöst und in die neue Einheit DRK überführt. Die Organisation wird nach dem „Führerprinzip“ strikt hierarchisch gegliedert. Das DRK verliert alle Wohlfahrtseinrichtungen, das Jugendrotkreuz wird aufgelöst.
1938 Novemberpogrome: Jüdische Geschäfte und Synagogen werden geplündert und zerstört. 1938 NoveEntstehung der „Landesstelle X“ aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Teilen von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.In Hamburg entstehen zehn DRK-Wehrkreise, die mit den NSDAP-Kreisstellen identisch sind. Der NSDAP-Kreisleiter ist gleichzeitig DRK-Kreisführer. Die Männer- und Frauenvereinigungen werden aufgelöst – es gibt nur noch die der „Landesstelle X“ unterstellten Kreisstellen.Auflösung des „Vaterländischen Frauen Vereins vom Roten Kreuz“. (ehemals „Vaterländischer Frauen-Hülfs-Verein“).
1939-1945 Zweiter Weltkrieg
1941 Über 31.700 Frauen und Männer sind in der „Landesstelle X“, zu der Hamburg gehört, in den Bereitschaften aktiv. Sie sind unter anderem eingesetzt in Lazaretten, in Krankenhäusern, bei Verwundetentransporten, im Luftschutz oder der Truppenverpflegung.
1943 Hamburger Feuersturm: Beim Groß-Bombardement sterben mehr als 36.000 Menschen.
1945 Abtretung der ländlichen Kreisstellen südlich der Elbe. Die Alliierten ersetzen den „Generalhauptführer“ durch einen kommissarischen DRK-Präsidenten. Teilung der „Landesstelle X“: Hamburg wird wieder eigenständiger Landesverband.
1946-1949 Schwedenspeisung: Im Auftrag der britischen Militärregierung versorgte das Hamburger Rote Kreuz gemeinsam mit dem Schwedischen Roten Kreuz täglich fast 90.000 hungernde Kinder.
1947 Gründungsversammlungen des Landesverbandes, der Kreisverbände sowie der „DRK-Schwesternschaft Helenenstift e.V. Hamburg-Altona“ und der „DRK-Schwesternschaft Hamburg-Schlump e.V.“.
1949 Hamburg wird Bundesland in der Bundesrepublik Deutschland.
1952 Die neue Hamburger Verfassung tritt am 1.7. in Kraft.Der Nordwestdeutsche Rundfunk nimmt am 25.12. vom Heiligengeistfeld aus seinen Sendebetrieb auf.
1960 Am 17. August  beginnt die Karriere der Beatles in Hamburg.1960 Der Landesverband verlegt seinen Sitz vom Harvestehuder Weg nach Hamburg-Lokstedt, zusammen mit der ältesten Hamburger DRK-Kita „Schatzkiste“.
1962 Sturmflut: Allein in Hamburg kommen mehr als 315 Menschen ums Leben. „Spiegel-Affäre“: Die Redaktionsräume des „Spiegel“-Verlagshauses werden von der Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts auf "Hochverrat" durchsucht. Herausgeber Rudolf Augstein und leitende Redakteure werden verhaftet. 1962 Über 1.000 Hamburger DRK-Helfer waren bei der Sturmflut im Einsatz.
1969 Zusammenlegung der Schwesternschaften zur DRK-Schwesternschaft Hamburg.
1970/71 Reorganisation der Kreisverbände und Angleichung an die Grenzen der Bezirksämter.
1974 Eröffnung der Köhlbrandbrücke
1975 Waldbrand in der Lüneburger Heide: Neben der Bundeswehr sind auch Hamburger Rotkreuzler im Einsatz.
1979 Nach Ende des Vietnamkrieges 1975 flüchten rund 1,6 Millionen Vietnamesen vor Unterdrückung, Umerziehungslagern und Hunger durch das neue Regime. Hamburg nimmt vier Jahre später 250 vietnamesische Flüchtlinge auf, die auch unter dem Namen „Boat People“ bekannt sind. Die „Kontingent-Flüchtlinge“ erhalten unbürokratisch einen gesicherten Aufenthaltstatus, eine Arbeitserlaubnis und das Recht auf freie Wohnortwahl. Im Laufe der nächsten Jahre kommen über 600 weitere Flüchtlinge aus Indochina in die Hansestadt.  1979 Das Rote Kreuz in Hamburg unterstützt die vietnamesischen Flüchtlinge bei der Suche nach einer Wohnung, versorgt sie mit Lebensmitteln und Kleidung. Integrationshilfen werden angeboten, darunter Kulturfeste und ein Südostasien-Club. Der DRK-Landesnachforschungsdienst hilft Flüchtlingen bei der Suche nach Familienangehörigen, von denen sie in Auffanglagern getrennt worden waren.
1988 Erdbeben in Armenien: Erster Auslandseinsatz der DRK-Rettungshundestaffel.
1989 Der 800. Hafengeburtstag: Über 2,6 Millionen Besucher schauen sich die Auslaufparade mit 215 Segelschiffen an.1989 10. November, Beginn der Reisefreiheit in der DDR: Das Hamburger Rote Kreuz vermittelt etwa drei Wochen lang über 10.000 DDR-Bürgern eine Übernachtungsmöglichkeit in der Hansestadt.
1990 Wiedervereinigung Deutschland: 200.000 Hamburger feiern um Mitternacht auf dem Rathausmarkt.
1996 Der Internationale Seegerichtshof verlegt seinen Sitz nach Hamburg.
1998 ICE-Unfall von Eschede: Hamburger Rotkreuzler im Einsatz.
2002 Hochwasser-Katastrophe in Mitteleuropa: In Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg kommt es zum Teil zu schweren Überflutungen. Hamburger Rotkreuzler sind im Einsatz.
2004 Tsunami an den Küsten des Indischen Ozeans: DRK Hamburg schickt Personal und Hilfsgüter in Katastrophengebiete und betreut traumatisierte Rückkehrer in Hamburg.
2006 Fußball-WM: Die riesige Leinwand, auf der die Spiele live übertragen werden, lockt täglich über 100.000 Besucher auf das Heiligengeistfeld im Stadtteil St. Pauli.2006 Fußball-WM: Hamburger Rotkreuzler leisten Erste Hilfe im „FIFA WM-Stadion Hamburg“, der Heimstätte des Hamburger SV. Auch an anderen öffentlichen Orten mit Fußball-Liveübertragungen werden Besucher von DRK-Helfern medizinisch versorgt.
2011 Hamburg wird Umwelthauptstadt Europas.
2014 150. Jubiläum des DRK Landesverbandes Hamburg e.V.