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Die Geschichte des Roten Kreuzes in Hamburg

Am 2. Februar 1864 gründeten zwölf Hamburger Kaufleute den Vorläufer des heutigen DRK Landesverbandes.

Auf den Ausbruch des Deutsch-Dänischen Kriegs reagierte Hamburgs Kaufmannschaft prompt mit der Gründung eines „Komitees zur Pflege von Verwundeten und Verletzten“: Als Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel am 1. Februar 1864 mit seinen österreichischen und preußischen Truppen bei Rendsburg über die Eider ins dänische Schleswig marschierte, verfassten zwölf namenhafte Unternehmer wie Heinrich Amsinck, Theodor Schmidt oder Cesar Godeffroy nur einen Tag später einen öffentlichen „Aufruf zur Pflege der Verwundeten“. Spenden aller Art wurden am Kleinen Jungfernstieg (heute: Katharinenkirchhof) gesammelt, für Geldspenden eröffneten die Kaufmänner ein Konto. Gleichzeitig kontaktierte das Komitee die Militärverwaltung, um Zugang zu den Lazaretten zu bekommen. Seitdem gilt der 2. Februar 1864 als Geburtsstunde des Hamburger Roten Kreuzes.

Die humanitäre Arbeit an der Front übernahm der Hamburger Theologe Johann Heinrich Wichern mit seinen Glaubensbrüdern. Auf den Schlachtfeldern trugen sie weiße Armbinden mit einem roten Kreuz als Erkennungszeichen, die Hamburger Frauen genäht hatten. „Man kann also sagen, dass weltweit zum ersten Mal das Rot-Kreuz-Zeichen von Hamburgern getragen wurde“, sagt die Historikerin Andrea Brinckmann. Unter Einsatz ihres Lebens holten die Felddiakone dänische wie preußische Verwundete aus den Schusslinien in die Lazarette.

Nur ein Jahr zuvor hatte der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant nach seinen erschütternden Erlebnissen während des italienischen Unabhängigkeitskrieg das „Comité international de secours aux blessés en cas de guerre“ zum Aufbau ziviler humanitärer Hilfsgesellschaften gegründet. Diesen Aufruf kannte auch die Hamburger Kaufmannschaft. Mit ihrer erfolgreichen Pionierarbeit legte sie den Grundstein für das heutige Hamburger Rote Kreuz mit seiner wechselvollen Geschichte.

Die Chronik des DRK Hamburg finden Sie hier.

Notizen zur Hamburger Rotkreuz-Geschichte

Im historischen Newsletter des DRK Landesverbandes Hamburg e.V. können Sie sich über die Hamburger Rotkreuzgeschichte weitergehend informieren. Mehr dazu hier.

Jubiläumsbuch zur Hamburger Rotkreuz-Geschichte

Unter dem Titel „Beständig im Wandel“ ist im Jubiläumsjahr 2014 im Verlag Edition Temmen ein Buch über die historische Entwicklung des Hamburger Roten Kreuzes erschienen. Die Historikerin Dr. Andrea Brinckmann erzählt darin die wechselvolle Geschichte der Hilfsorganisation im Hamburgischen Stadtstaat, eingebettet in allgemeine politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen. Es ist die Geschichte eines kontinuierlichen Wandlungsprozesses zwischen Kriegskrankenpflege, Wohlfahrtsarbeit und Katastrophenhilfe, zwischen politischem Missbrauch und neutralem humanitären Einsatz. Nicht zuletzt ist es eine Geschichte des freiwilligen Engagements unzähliger Hamburgerinnen und Hamburger. Heute zählt das Rote Kreuz in Hamburg rund 40.000 Fördermitglieder, 1.000 ehrenamtliche Fachkräfte und fast 2.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Buch ist im Handel erhältlich:

 „Beständig im Wandel: Die Geschichte des Roten Kreuzes in Hamburg von 1864 bis 1990“
 von Dr. Andrea Brinckmann, Verlag Edition Temmen, ISBN:
978-3-8378-2029-4

176 Seiten - 14,90 Euro